Pedelecs erleben derzeit einen Boom

Künftig muss mit einer steigenden Zahl an Fahrradfahrern gerechnet werden, die ein Pedelec nutzen. Pedelecs machen für viele das Fahrradfahren attraktiver und erleichtern die Bewältigung von Steigungen und langen Strecken. Die Elektrounterstützung kann so etwa nachlassende körperliche Fitness ausgleichen.

Recht

Das Wort Pedelec steht für Pedal Electric Cycle, also für ein Elektrofahrrad, das den Fahrer beim Treten elektrisch unterstützt. In Deutschland sind nur so gennannte Pedelec 25 verkehrsrechtlich Fahrrädern gleichgestellt. Sie können ohne Führerschein und Zulassung genutzt werden. Pedelec 25 sind mit einer Trethilfe ausgestattet, die mit einem elektromotorischen Hilfsantrieb mit einer maximalen Nenndauerleistung von 0,25 kW ausgestattet sind, dessen Unterstützung sich mit zunehmender Fahrzeuggeschwindigkeit progressiv verringert und beim Erreichen einer Geschwindigkeit von 25 km/h oder früher, wenn der Fahrer im Treten einhält, unterbrochen wird. Das gilt auch, wenn das Pedelec 25 über eine Anfahr- oder Schiebehilfe verfügt, die eine Beschleunigung auf bis zu 6 km/h, auch ohne gleichzeitiges Treten, ermöglicht. Neben den Pedelec 25 gibt es eine große Vielfalt an Zweirädern mit Elektromotoren, deren technische Eigenschaften über denen des Pedelec 25 liegen. Diese Zweiräder gelten als Kraftfahrzeuge und werden je nach Ausprägung zulassungsrechtlich als Fahrrad mit Hilfsmotor, Leichtkraftrad oder Kleinkraftrad eingestuft. Die recht häufig anzutreffenden Pedelec 45, S-Pedelec oder auch Schweizer Pedelecs sind Kleinkrafträder, für die eine Betriebserlaubnis, ein Führerschein der Klasse AM, eine Haftpflichtversicherung und ein geeigneter Helm (Motorradhelm) Voraussetzung sind. Fahrradwege dürfen mit diesen Rädern nicht befahren werden.

Technik

Gegenüber einem normalen Fahrrad verfügt ein Pedelec über drei weitere Bauteile: dem Antriebsmotor, der Motorsteuerung und dem Akku. Hinsichtlich der Stabilität bestehen für Pedelecs, bedingt durch das höhere Gewicht und die höheren Geschwindigkeiten, konstruktiv besondere Anforderungen. Entsprechend großzügig sind Rahmen und Bremsen dimensioniert. Beim Kauf sollte auf das CE-Zeichen sowie das GS-Zeichen geachtet werden. Die Reichweite eines Pedelecs ergibt sich aus der Kapazität des Akkus, hängt jedoch von weiteren Faktoren wie dem Unterstützungsgrad, Streckenprofil, Gegenwind und Gewicht von Fahrer und Gepäck ab. Da es keine normierten Reichweitenangaben gibt, weichen die Herstellerangaben nicht nur von der Realität ab, sie unterscheiden sich auch untereinander stark. Darüber hinaus verliert ein Akku mit der Zeit und mit jedem Ladevorgang etwas an Kapazität, sodass er nach vier bis sechs Jahren rund 20 Prozent seiner Kapazität eingebüßt hat. Ein Pedelec verbraucht rund 5 - 10 Wh/km. Eine komplette Akkuladung kostet circa 10 bis 20 Cent und dauert 2 - 6 Stunden. Der Akku sollte mehrere Jahre als Ersatzteil verfügbar sein und über eine angemessen Garantiezeit verfügen. Die Entsorgung des Akkus übernimmt im Übrigen der Fahrradhändler, bei dem das Pedelec gekauft wurde. Obwohl Akkus und Rahmen immer leichter geworden sind, wiegen Pedelecs immer noch rund 25 kg. Es empfiehlt sich daher eine ebenerdige Abstellmöglichkeit oder eine Rampe als Zufahrt zum Fahrradkeller.

Verkehrssicherheit

Pedelecs eröffnen neue Mobilitätsmöglichkeiten und sind insbesondere für Wiedereinsteiger und damit ungeübte Radfahrer reizvoll. Für die Verkehrssicherheit ergeben sich dadurch spezielle Probleme, die nicht nur für die Radfahrer, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer zu gefährlichen Situationen führen können. Unfallforscher weisen auf folgende Risiken hin:

  1. Mit Pedelecs werden meist höhere Durchschnitts- und Endgeschwindigkeiten erreicht. Daraus resultiert eine Verlängerung des Reaktions- und Bremsweges. Gleichzeitig nimmt das Verletzungspotential aufgrund der höheren Bewegungsenergie zu.
  2. Durch die höhere Geschwindigkeit kann es zu mehr riskanten Überholmanövern kommen.
  3. Andere Verkehrsteilnehmer unterschätzen mitunter die Geschwindigkeit von Pedelecs, sodass es insbesondere in Kreuzungsbereichen zu gefährlichen Situationen kommen kann. Erschwerend kommt hinzu, dass Pedelecs nicht unmittelbar als solche zu erkennen sind und daher fälschlicherweise für normale Fahrrädern gehalten werden können. Mit einem Pedelec steigern Radfahrer in der Regel ihre durchschnittlich mit einem Fahrrad zurückgelegte Distanz. Kombiniert mit den höheren Geschwindigkeiten ist in Zukunft mit mehr Unfällen unter der Beteiligung von Pedelecs auszugehen.

Fahrradhelm

Während eines Fahrradunfalles kann durch die extrem hohe Kraft, die auf den Schädel einwirkt eine Schädelfraktur oder ein Schädel-Hirn-Trauma entstehen. Ein Helm ist in der Lage, die einwirkende Energie auf die gesamte Schädeldecke zu verteilen und so die Punktbelastung zu reduzieren, was die Wahrscheinlichkeit einer Schädelfraktur verringert. Zudem kann der Hartschaum des Helmes Energie aufnehmen und dämpft so den Aufprall der Kopfes, was wiederum die Wahrscheinlichkeit für ein Schädel-Hirn-Trauma reduziert.

Kurse der Kreisverkehrswacht Straubing

Die Kreisverkehrswacht Straubing veranstaltet Kurse zu diesem Thema. Weitere Informationen siehe hierzu den Button "Kurse und Termine" auf der Einstiegsseite "Home" bzw. durch unsere Geschäftsstelle unter Tel. 09421/81558.

 

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