Fit im Auto


eine Initiative für sicheres Autofahren für ältere Verkehrsteilnehmer

„Sicher unterwegs“ ist das Motto des erfolgreichen, innovativen Verkehrssicherheitsprogrammes für ältere Verkehrsteilnehmer der Landesverkehrswacht Bayern e.V.

Ziel ist es, auch im Alter das Bedürfnis nach Mobilität mit dem Wunsch nach Sicherheit und dem Erkennen der eigenen Grenzen in Einklang zu bringen. Daher vermittelt das Programm nicht nur Theorie, sondern lädt zum selbst Erleben ein: „Fit im Auto“ bietet allen Senioren ab 60 Jahre die Möglichkeit, das eigene Können hinterm Steuer praktisch zu testen und gemeinsam mit Experten zu hinterfragen.

Wie fahre ich bei ungünstigen Wetterbedingungen? Wie kann ich mich in dem wachsenden Verkehrsaufkommen sicher fortbewegen? Und welche neuen Regeln muss ich beachten? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt unserer Veranstaltungen, die von speziell ausgebildeten Moderatoren in rund viereinhalb Stunden mit 12 Personen pro Gruppe angeboten werden. Die Anmeldegebühr beträgt 40 €.

Das Programm in Kürze:

Im Erfahrungsaustausch der Teilnehmer wird Wissenswertes zu technischen Neuerungen im Auto sowie zu Änderungen in der Straßenverkehrsordnung vermittelt. Wertvolle Tipps für schwierige Verkehrssituationen sind ebenso Bestandteil dieses Bausteins wie Diskussionen zu Themen wie:

■ Der Straßenverkehr heute
■ Was hat sich gegenüber früher geändert?
■ Was ist besser?
■ Was bereitet Probleme?

Beim Fahrtraining auf dem Übungsplatz können die Teilnehmer mit dem eigenen Pkw unter anderem das richtige Bremsen, das Einparken, Wenden und Rangieren trainieren, aber auch die Reaktionsfähigkeit bei einer Slalomfahrt testen. Geübt wird auch die individuelle Sitz- und Spiegeleinstellung. Bei der gemeinsamen Ausfahrt wird mit dem Fahrschulwagen in Kleingruppen und in Begleitung eines Fahrlehrers die Umgebung erkundet. Es sollen genau die Fahraufgaben trainiert werden, bei denen ältere Fahrer hauptsächlich Schwierigkeiten haben (beispielsweise das Navigieren in Kreuzungsbereichen mit viel Verkehr, das Linksabbiegen im Gegenverkehr, der Spurwechsel). So erfahren die Teilnehmer, wo sie im wahrsten Sinne des Wortes „sicher“ sind, aber auch, was sie noch besser üben sollten oder auf was sie genauer achten müssen.

Zum Abschluss bleibt genug Gelegenheit, sich mit allen Beteiligten auszutauschen und wichtige Erfahrungen zu teilen. Der Austausch unter den Seminarteilnehmern im Anschluss an das Seminar rundet das Angebot ab:

■ Was hat mir das Seminar gebracht?
■ Erkenne ich meine Schwächen?
■ Was kann ich besser oder anders machen?

u. a. sind Fragen, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Ende der Veranstaltung für sich beantworten können.

Anfragen hierzu richten Sie bitte an die Kreisverkehrswacht Straubing, Herrn Patrick Herlan (Tel.: 0151-44884469) oder Herrn Heinz Höcherl (Tel: 0177-3060235) bzw. unter dem Menüpunkt „Kontakt“ an uns.

Zur direkten Anmeldung benutzen Sie bitte das unten angefügte Formular. (Bitte herunterladen, ausdrucken und an unsere Anschrift senden).

Um das Formular zu öffnen ist der Acrobat Reader nötig!

Erster Kurs "Fit im Auto" für Senioren 2018

Die Kreisverkehrswacht Straubing will Senioren mehr Selbstvertrauen im Straßenverkehr geben.
2. Vorsitzender Dieter Kluske begrüßte zum ersten Kurs "Fit im Auto" für Senioren am Samstag, den 27. Oktober 2018 sieben Teilnehmer in der Fahrschule "3F".
Die Mobilität ist für viele die Lebensgrundlage im fortgeschrittenen Alter.

Junger Mann, machen Sie jetzt dann dieses Programm?", fragt eine ältere Frau mit skeptischem Blick. Patrick Herlan - mit Kapuzenpulli und grauem Bart - lacht und nickt. Der 42-Jährige ist Fahrlehrer in der Fahrschule "3F" und leitet den Kurs "Fit im Auto" für Senioren ab 60 Jahren der Kreisverkehrswacht Straubing. Sein Ziel: "Ich will den älteren Leuten wieder mehr Selbstvertrauen im Straßenverkehr geben".
In der Fahrschule duftet es am Samstag nach Kaffee, auf einem Tisch stehen Schalen mit Spekulatius und Vanillekipferln. Herlan nippt an seinem Kaffee. "Fahren wir jetzt eigentlich hernach unsere eigenen Autos zu Schrott? Oder die von der Fahrschule?", fragt ein Teilnehmer grinsend. Denn nach dem Theorieteil geht es auf einen Übungsplatz, das hat er in der Beschreibung des Kurses gelesen. Der 64-Jährige hat seit 1970, den Führerschein - erst fürs Moped, dann fürs Auto - und noch keinen einzigen Punkt in Flensburg. "Aber mir fällt auf, dass ich nicht mehr so fahre, wie noch vor 25 Jahren. Deswegen bin ich hier." Noch etwas hat er bemerkt: Manche BMW, da ist er überzeugt, haben keine Blinker mehr. Er lacht.
Das Problem der jungen Leute
Dieter Kluske, stellvertretender Vorsitzender der Kreisverkehrswacht, bemerkt sofort: "Die Damen sind in der Überzahl. Frauen trauen sich einfach mehr," Die vier Teilnehmerinnen lächeln. Kurz erzählt er noch, was die Kreisverkehrswacht so alles macht, und weist auf die Homepage hin. "Oh, mei, das Internet hab' i scho lang gelöscht", sagt eine ältere Frau trocken.
Jetzt beginnt Herlan, der noch seinen Kaffee trinkt, mit dem Theorieteil. Wann muss man im Kreisverkehr blinken? Die Senioren wissen Bescheid und sind sich einig, dass der Kreisel an der Bahnhofstraße "eine Katastrophe" ist. Unfallursache Nummer eins ist überhöhte Geschwindigkeit, dicht gefolgt von Ablenkung. "Habt ihr alle Handys?" fragt er in die Runde. Alle nicken. "Aber mein Handy bleibt, beim Autofahren in der Tasche", antwortet eine Frau. Wer 50 Kilometer pro Stunde fährt, der legt in der Sekunde 15 Meter zurück. "Jetzt stellt euch vor, du schaust aufs Handy, was da alles passieren kann", sagt Herlan. "Wahnsinn", flüstert eine Frau. Doch Herlan kann die Teilnehmer beruhigen: "Die Ablenkung ist eher ein Problem von jungen Leuten."
"Weil's alle keine Zeit mehr haben"
Manche Senioren aber werden eher müde. Herlan rät ihnen, viele Pausen an der frischen Luft zu machen, sich bei langen Fahrten abzuwechseln und Zwischenstationen einzulegen. Ein weiterer Faktor, der zu einem Unfall führen kann, ist Stress. "Den hab' ich, wenn mir einer bis in den Kofferraum auffährt", schimpft eine Frau. Eine andere erzählt, dass sie sogar in der Stadt von anderen Autofahrern bedrängt wird. "Weil's alle keine Zeit mehr haben“. Herlan geht es ähnlich: "Was meint ihr, was wir alles mit den Fahrschulautos erleben?" In der Pause erzählt eine 72-Jährige, dass ihr Mann im Frühjahr gestorben ist. "Er war so ein guter Autofahrer." Jetzt ist sie auf sich gestellt, genauso wie ihre 79 Jahre alte Freundin. Das Autofahren ist für beide die Lebensgrundlage. Für Besorgungen, um Familie und Freunde zu treffen, zum Arzt zu kommen.
"Wenn ich an meinen Vater zurückdenke, auch für ihn war es sein Lebensinhalt", sagt die 72-Jährige. Bevor das Training auf dem
Übungsplatz startet, will Herlan, der sich Kaffee nachgeschenkt hat, noch wissen, wer von den Senioren keine Medikamente nehmen muss. Niemand meldet sich. "Sprecht da mit eurem Arzt drüber", rät er. Er selbst hat seiner Mutter ins Gewissen geredet. Die Senioren nicken. Da meldet sich die ältere Frau vom Anfang zu Wort: "Aber du bist a bisserl süchtig nach Kaffee, oder?", sie grinst.
(Bericht Straubinger Tagblatt v. 29.10.18 von Frau Sophie Schattenkirchner)


Moderator Herlan erklärt den Teilnehmern die richtige Einstellung von Sitz u. Lenkrad

 

 

Sicher unterwegs mit Pedelec

Salching.(jb) Bevor die diesjährige Fahrradsaison beginnt, hat im Rahmen des von den sieben Gemeinden der ILE-Gäuboden erstellten Seniorenprogramms, am Donnerstagnachmittag, im Bürger- und Kulturtreffpunkt der Gemeinde Salching, in Oberpiebing, in Zusammenarbeit mit der Verkehrswacht Straubing, die Veranstaltung mit dem Thema „Sicher unterwegs mit dem Rad“ stattgefunden. Als Referenten standen Franz Dengler und Dieter Kluske von der Verkehrswacht  zur Verfügung. Der  Sozial- und Kulturreferent der Gemeinde Salching Franz Dünstl freute sich, dass neben den Seniorenbeauftragten der Gemeinde Salching, Erika Eisenschink, Leiblfing, Elisabeth Gruber-Reitberger und Straßkirchen, Renate Hofmann, rund 40 Senioren sich für dieses Thema interessierten. Von der Landesseniorenvertretung Bayern war Joachim Amrhein gekommen.

Die zunehmende Mobilität der erfahrenen und älteren Generation bedingt einen vermehrten Umstieg dieser Generation auf Fahrzeuge mit Elektroantriebsmechanismus. Gerade die Verkaufszahlen für Pedelec boomen in diesen Jahren enorm; in Deutschland werden jeden Tag mehr als 1600 Pedelecs verkauft. Zugleich mit der Mobilität, wächst auch bei den meisten älteren Menschen das Bewusstsein für die eigenen Grenzen. Eine nachlassende Sehkraft oder eingeschränkte Bewegungs- und Konzentrationsfähigkeit sind erste Anzeichen dafür. Diesen Themen, einer theoretischen Hinführung zu Verkehrssicherheit und insbesondere die praktische Handhabung von Pedelecs stehen im Mittelpunkt des neuen Projekts der Landesverkehrswacht Bayern. Dieter Kluske machte  deutlich, dass es sich bei einem Pedelec um ein Elektrofahrrad handelt, das den Fahrenden während des Tretens mit einem 250-Watt-Elektromotor, allerdings nur bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h unterstützt. S-Pedelecs und E-Bikes hingegen würden als Kleinkrafträder eingestuft und seien damit keine Fahrräder sondern Kraftfahrzeuge. Pedelecs gehören auf Fahrradwege, wenn diese benutzungspflichtig angeordnet und beschildert sind. Man benötigt für das Fahren deshalb keinen Führerschein und auch keine Pflichtversicherung. Der Abschluss einer Haftpflichtversicherung werde jedoch empfohlen. Vor dem Kauf eines Pedelecs empfiehlt sich eine Beratung im Fachhandel. Ein Pedelec zu fahren, bedeutet eine Umstellung im Vergleich zu einem normalen Rad, erläuterte anschließend Franz Dengler. Deshalb solle man vorher eine Probefahrt machen. Dies gelte vor allem für das Anfahren, Fahren von Kurven und das Bremsen. Obwohl für Pedelecs keine Helmpflicht besteht, sei das Tragen eines geeigneten Helms dringend empfohlen, um sich vor schweren Schädelverletzungen zu schützen. Dengler ging auch auf das Fahren mit Pedelec auf dem Radweg, dem Radfahrstreifen, den Schutzstreifen und dem gemeinsamen Geh- und Radweg ein. Er appellierte an die Senioren, zur eigenen Sicherheit sich mehrmals im Jahr einem ärztlichen Seh- und Hörtest zu unterziehen. Nach der Theorie hatten die Senioren Gelegenheit zu einer Probefahrt mit dem Pedelec.


Sie bereiteten die Senioren auf das Fahren mit dem Pedelec vor (von links): Joachim Amrhein, Franz Dengler,
Elisabeth Gruber-Reitberger, Erika Eisenschink, Dieter Kluske, Renate Hofmann und Franz Dünst

Top