Informationsveranstaltung für Richter und Staatsanwälte - zum Thema: Kleinkollision / „Parkplatzrempler“
von Ludwig Peter

Die Veranstaltung wurde von den DEKRA-Sachverständigen Manuel Kremhelmer und Thomas König moderiert und den Teilnehmern zunächst aufgezeigt, auf welcher Grundlage und welchen Kriterien Gutachten erstellt werden, welche unfallanalytischen Daten zu berücksichtigen sind und welche Erfahrungswerte aus verschiedenen Testreihen eingebracht werden können. Hieraus würden Gutachten erstellt, die letztendlich auch gerichtlichen Bestand haben dürfen.
Nach dem theoretischen Teil durften die Teilnehmer endlich mal mit einem Auto eine Karambolage produzieren und dabei die Wahrnehmbarkeit selbst „spüren“ bzw. „nicht spüren“. Bei der Urteilsfindung mussten sich die Richterinnen und Richter oft genug bei Bagatellunfällen oder Parkrempler anhören: „Ich habe nichts gemerkt“.
Dafür hatte die Kreisverkehrswacht für die Veranstaltung vier zwar schrottreife, ab noch fahrbereite Autos besorgt, womit die Teilnehmer unter Anleitung der DEKRA-Sachverständigen Karambolagen selbst durchführen und die Wahrnehmung aus der Sicht des Verursachers visuell (sehen), akustisch (hören) oder taktil / vestibulär (spüren) und auch selbst wahrnehmen durften. Die Wahrnehmungen der jeweiligen Kollisionen wurden anschließend sowohl von den Verursachern als auch von den danebenstehenden Beobachtern diskutiert. Dabei waren die in der Wahrnehmung und letztendlich in der Urteilsfindung beteiligten Personen nicht immer einer Meinung.
Bei der Abschlussbesprechung waren sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig, dass in Theorie Gelerntes auch in der Praxis umgesetzt werden kann. Man durfte „hoch offiziell“ an ein anderes Auto fahren, so dass diese Wahrnehmungen in den Berufsalltag einfließen können.
Herr Georg Kimmerl, Amtsgerichtsdirektor des AG Straubing, bedankte sich ausdrücklich nochmals bei der Kreisverkehrswacht Straubing und den Sachverständigen der DEKRA, Niederlassung Regensburg, für die Veranstaltung, die letztendlich auch eine Fortbildungsveranstaltung für die teilnehmenden Richterinnen und Richter, sowie Staatsanwältinnen und Staatsanwälte war.